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D E R  P R O L O G : T U N E S I E N

Update: Der Prolog durch Tunesien hat am 22. Oktober 2022 am Cap Angela, dem nördlichsten Punkt Afrikas, begonnen. Eindrücke, Berichte und Bildergalerien der Läufer und ihres Support-Teams sind hier in der Blog-Sektion zu findenZu den absolvierten Tagesetappen geht es hier.

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"Ifriqiya" ist der arabische Name für die Region um das heutige Tunesien, der früheren römischen Afrikaprovinz. Das ist der Ursprung des Namens Afrika, der heute den ganzen Kontinent bezeichnet. Diese Tatsache, und weil Cap Angela (Ras Angela) der nördlichste Punkt des Kontinents ist, wird "Cap to Kap" genau dort beginnen.

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"Prolog" (griechisch: prologos, Vorwort) ist in der Literatur die Einführung in ein Drama. Auch wenn dieses Projekt kein Drama werden möchte, ist die reine Länge des Laufes mitsamt seinen geographischen, klimatischen, gesellschaftlichen und politischen Besonderheiten eine dramatische Herausforderung.

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"Cap to Kap" wird den Kontinent auf der östlichen Route über Ägypten durchqueren, Tunesien aber wird den Prolog bilden. Die ersten drei Wochen führen von Norden nach Süden durch den nordafrikanischen Staat, mit einigen kleinen Schleifen, um die Vielfalt der Landschaft aufzunehmen.

 

Auf den Spuren phönizischer Geschichte

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Nach dem Start am nördlichsten Punkt, dem Cap Angela, werden die Läufer Bizert passieren, eine Stadt, die eng mit der Unabhängigkeit des neuen Tunesiens verbunden ist. Vorbei geht die Route an Utica, der ältesten phönizischen Siedlungsgründung im westlichen Mittelmeer, mit einer Station in Raf-Raf, einem Strandort, dem der Musiker Anouar Brahem eines seiner bekanntesten Stücke gewidmet hat ("Raf Raf").

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Weiter geht es Richtung Süden bis nach La Marsa und Sidi Bou Said, einem ganz in weiß und blau gehaltenen Künstlerdorf, das auch durch die Tunisreise der Maler Macke, Klee und Moilliet im Jahr 1914 bekannt ist. Dieser Ort liegt wenige Kilometer vom geschichtsträchtigen Kartago (Carthage) entfernt.

Was auf einer Kuhhaut Platz hat

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Auch Kartago ist eine phönizische Gründung (814 v.Chr.), um die sich viele Sagen ranken. Bereits die Entstehung mitsamt seiner Geschichte um Ellysa, der künftigen Königin Dido ("Reine Didon") und ihrer Landnahme mit einer zerschnittenen Kuhhaut ist Legende: Als Elyssa auf ihrer Flucht vor ihrem Bruder oder Cousin Pygmalion von Tyros in Kartago ankommt, verspricht der Berberfürst der Region, dass sie so viel Land in Besitz nehmen dürfe, wie unter eine Kuhhaut gehe. Sie schneidet eine Kuhhaut dann so geschickt auseinander, dass sie den ganzen Kuhhügel (Byrsa-Hügel) bedeckt. Den Byrsa-Hügel mit seinen archäologisch aufgearbeiteten Überresten der Stadt, die nach den drei punischen Kriegen gegen Rom unterging, kann man heute besichtigen. Die Laufroute führt unterhalb des Hügels entlang, am alten punischen Hafen vorbei, nach La Goulette, einer Hafenstadt mit großem jüdischen Bevölkerungsanteil. Von dort ist es nicht mehr weit zur Hauptstadt Tunis.

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Nach einem Tag in Tunis verlässt das "Cap to Kap"-Team die Stadt in Richtung Soliman, der Orangenstadt, nach Korbous, bekannt durch seine heißen Quellen bis nach Nabeul, dem Zentrum der tunesischen Töpferei. Hammamet, eine gern besuchte Touristenstadt, wird zum Treffpunkt mit bekannten Künstlern der Region. Weiter führt der Weg Richtung Süden an der Küste entlang nach Port el Kantaaoui und Sousse, der Hauptstadt der Region mit einer großen Universität.

 

Sfax, eine Industrie- und Hafenstadt, in deren Umland sechs Millionen Olivenbäume wachsen, wird zur nächsten Station. Nicht jedoch ohne Halt zu machen an einem weiteren historischen Highlight: El Jem beherbergt das größte erhaltene Kolosseum der Welt, nach dem römischen.

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Von der Kornkammer Roms in Richtung Wüste

 

Die gesamte durchlaufene Region galt früher als die Kornkammer Roms. Die Wüste ist noch etwas entfernt, aber das Landschaftsbild hat sich bereits geändert, und wird es im Verlauf noch weiter tun. Über Gabes geht es nach Matmata, bekannt durch seine troglodyten unterirdischen Höhlenwohnungen. Berberische Sehenswürdigkeiten dieser Gebirgsregion säumen die Schleife durch das Djebel-Dahar-Bergland. Das tunesische Fremdenverkehrsamt hat diese Landschaft gerade für den Qualitätstourismus erschlossen.

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Von dort führt die Strecke Richtung Osten über einen Damm auf die Insel Djerba, die von den Tunesiern selbst bereits als eine Oase begriffen wird.

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Dort endet der Prolog zu "Cap to Kap": Die ersten 1000 Kilometer sind absolviert. In Ägypten geht es weiter! 

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