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Was wäre wenn...


Was wäre wenn... wir über Ostern ein paar Tage wegführen? Und wenn wir testeten, wie es wäre, einige Tage hintereinander lange zu laufen? Die Sonne würde dazu scheinen. Der Plan muss nicht lange reifen, er ist gesetzt.


Am Samstag Morgen jedoch krümme ich mich mit Schmerzen. Für einige, immer wiederkehrende Sekunden bin ich bewegungsunfähig, die anderen Minuten drum herum sind nicht viel besser. An laufen ist nicht zu denken.


Was wäre wenn.... wir jetzt in Afrika wären? Was wäre wenn... diese Situation auf unserer Reise geschähe? Wir würden etwas abwarten. Wir würden möglicherweise schauen, ob jemand helfen kann. Wir würden weitermachen, wenn es geht.


Nach 5 Stunden medizinischer Suche scheint das Ergebnis soweit klar. Eine Entzündung im Körper. Große Müdigkeit stellt sich ein.


Aber was wäre wenn... man jetzt auf Reisen und unterwegs wäre? Würde man sich ein paar Tage ausruhen? Würde man weiter machen sobald es nur irgend geht? Was wäre vernünftig?


Was wäre wenn... man die Zeichen des Körpers überginge, sich überlastete und Krankheit verschleppte? Es wäre höchst ärgerlich. Ohne Gesundheit ist alles nichts. Was wäre wenn... man jedes Zeichen des Körpers zur Vorsicht interpretierte? Man ginge kaum vor die Tür, man würde nicht handeln. Es wäre höchst ärgerlich.

Aber was wäre wenn... morgen schon alles wieder besser wäre? Es wäre egal!


Denn im Augenblick jetzt bleibt jedes „Was wäre wenn“ hypothetisch. Und in allen Augenblicken danach bleibt jedes „Was wäre wenn“ müßig.


Wir können nicht sagen, welche die bessere Entscheidung gewesen wäre, weil wir nur den Ausgang des einen Szenarios kennen. Den des anderen aber nicht.


Weil es uns an funktionierenden Parallelwelten mangelt kann jede Bewertung nachträglich nicht greifen. Denn was wäre wenn denn doch alles ganz anders wäre?




Am Sonntag Morgen ist die Welt eine andere. Die Sonne scheint noch immer, aber die Schmerzen sind fast verschwunden.


Was wäre wenn... wir jetzt durch Paris liefen? Und wie ursprünglich angedacht unser Equipment testen? Was wäre wenn... wir einfach mal losliefen? Das wäre schön!


Wir laufen im „Bike & Run“-Modus die Seine entlang und Paris zeigt sich von seiner schönsten Seite. Im Glanz des Sonnenlichts liegt der glitzernde Fluss, die Brücken und Prachtbauten vor uns, mal glatter Asphalt, mal Kopfsteinpflaster unter unseren Füßen.





Unzählige Menschen hat es auf die Straße getrieben, es wimmelt nur so um die Sehenswürdigkeiten herum, und von denen gibt es viele. Wahrscheinlich sehen wir hier heute so viele Menschen wie während einiger Wochen unserer Kontinent-Durchquerung.

Nach 35 Kilometern nähern wir uns dem Kulturzentrum Sevres, vor allem der Terrasse, die mit einem Blick in den danebenliegenden Park zum Anhalten einlädt.


Was wäre wenn... jetzt ein großes Dessert vor mir auf dem Tisch stehen würde?





Ich würde es nehmen.

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